Ihr braucht m.E. noch einen Entwicklungspsychologen, dessen Modell mindestens bis zur integralen Bewusstseinsstufe reicht. Jean Gebser oder Clare Graves, sucht Euch einen aus! :)
Die Lektüre der Wikipedia-Einträge brachte keine Klarheit.
Gibt es von den beiden eine ganz klare Erkenntnis, die segensreich für die Menschheit war, so wie Freuds Rationalisierungs-Konzept als dessen einziger nützlicher Beitrag? Oder wie Banduras Erkenntnis vom Nachahmungs-Zwang, dem der Mensch unterliegt?
Die Erkenntnis der beiden wird in naher Zukunft segensreich. Bisher sind sie nur einer kleinen Avantgarde bekannt. Die aber rapide wächst. Auf den Punkt gebracht ist die Erkenntnis, dass nicht nur unsere Hardware, sondern auch unsere Software einer Evolution unterliegt. Vom einfacheren zum immer komplexeren, in beschreibbaren Stufen, nach oben offen. Die Erkenntnis dieser höheren Entwicklungsstufen fängt gerade an, in den Mainstream zu gelangen. Siehe folgender Artikel (der allerdings, um die Leser zu schonen, auf die Stufen 8, 9 und 10 von Loevingers Modell nicht näher eingeht). http://m.spiegel.de/forum/kultur/zukunft...d-862891-1.html Entscheidend ist, dass wir uns ab den postpostmodernen Stufen nicht mehr mit einzelnen Perspektiven identifizieren, sondern mit dem Möglichkeitsraum von Perspektiven. Wir werden metaperspektivisch. Damit entfällt zum einen der Treibstoff für Konflikte. Zum anderen entsteht damit die Fähigkeit, Perspektiven-Ökosysteme zu managen. Und das wird sehr bald sehr sehr wichtig
Habe den Artikel gelesen und auch die kritischen Kommentare.
E7 errinnert ein wenig an die erst später anzusprechenden Stufen 3-6 des Weltrates. Aber E7 und E8 sind mir etwas zu wenig konkret.
Insgesamt vermute ich mit den kritischen Kommentatoren gemeinsam, dass die Evolution nicht aufhören wird. Menschen bleiben immer Lebewesen, die wie alle anderen auch konkurrieren um Fortpflanzungs-Chancen und Ressourcen, die Leistungsgesellschaft ist von daher grundsätzlich un-endlich.
Ohne die Reformen des Weltrates werden die Unternehmer immer stärker unter der zunehmenden Fehlentwicklung der Systeme leiden, werden Deutschland nach und nach verlassen und Deutschland und alle anderen Länder werden auf heutiges Dritte-Welt-Niveau absinken, die Massen werden vielleicht bald von 2 Euro pro Tag leben müssen, und die Reichen werden ihr krankes und unglückliches Leben in neuen Inseln der Reichen leben und völlig unter sich bleiben, völlig getrennt von der Masse der völlig verarmten "Sklaven" bzw. "Schlaf-Schafe", dem bedeutungslosen "Vieh".
Deswegen ist das Ansprechen der Entscheider, Unternehmer so wichtig. Denn, wenn die verstehen, dass ein wirklich glückliches, gesundes, langes Leben nur durch die Reformen möglich wird, dass ansonsten z.B. das Ernährungs-System auch sie immer mehr vergiftet und das Gesundheits-Wesen sie immer mehr krank macht usw., wird es zu den Reformen kommen können.
Ich vermute, dass der entscheidende Faktor hinter E1 bis E 10 das reifende bzw. größer bzw. leistungsfähiger werdende Gehirn ist. Aber ähnlich wie die Kritiker auf Wikipedia teile ich nicht den Optimismus einer kontinuierlichen positiven Entwicklung.
Genauso, wie die Lebens-Erwartung gerade anfängt, zu kippen und wieder kürzer zu werden durch das krankheits-förderliche Ernährungs- und Gesundheits-System, ist schon längst die Gehirn-Entwicklungskurve gekippt und die Menschheit wird durchschnittlich wieder primitiver. Deshalb sollten die Entscheider so rasch wie möglich angesprochen werden, bevor deren Intelligenz durchschnittlich zu gering geworden ist, um diese Hölle auf Erden überhaupt beenden zu können.
Auch Kohlberg und Piaget waren mir immer schon zu unklar und uneindeutig.
Geht es bei E1 bis E10 um, wie ein Kritiker meint, die Hoffnung auf einen neuen Menschen, der bald entstehen werde?
Da hätte ich dann auch Bedenken. Der Median wird eher ein zwei E-Stufen zurückfallen auf die einfacheren Stufen, parallel zum Schrumpfen der Gehirne. Und der Mensch bleibt mit Jared Diamond immer der 3. Schimpanse (besser 2. Bonobo), der immer nur auf Ressourcen-Gewinne und möglichst viele (Ur-) Enkel und andere auch eigene Gene tragende Verwandte abzielt. Das ist Natur-Gesetz.
Dass der Mensch dafür immer kompliziertere Instrumente verwendet, mag den Eindruck erzeugen, der Mensch würde anders. Dabei werden immer nur die Werkzeuge anders werden.
In einer gesunden Zivilisation würde nur das Gehirn noch größer und die Finger noch schmaler und feinfühliger für noch bessere feine Manipulationen, sofern nicht alles kleine und feine bald von Robotern übernommen wird.
Noch kann ich nicht den segensreichen Beitrag der Autoren rund um E1 bis E10 erkennen.
Das Beste der Reformen des Weltrates ist ja gerade, dass sie keinen neuen Menschen brauchen, sondern mit dem bisherigen dennoch eine Art Paradies ermöglichen können. Gerade das war ja in den letzten 400 000 Jahren der alles entscheidende Fehler: Dass die Rahmen-Bedingungen völlig ungeeignet waren, um die innerhalb der Systeme tätigen Menschen zum guten, prosozialen Handeln anzureizen.
Das hirn ist korrelat, nicht ursache der bewusstseinsentwicklung. Sonst ist die Argumentation m.E. reduktionistisch und biologistisch. In der Tat: es gibt keine Garantie für progression, auch regression kann stattfinden. Aber die aktuelle evidenz spricht eine klare Sprache: das Spektrum des Bewuustseins erweitert sich derzeit nach oben. Mittelwerte und Mediane sind weitgehend belanglos, es kommt auf das obere Ende des Spektrums an.
Bis vor kurzem war strenge Naturwissenschaft etwas sehr schlechtes, wurde eher zu sehr schlechten Dingen genutzt, manchmal auch mißbraucht.
Bis vor kurzem war eine leicht philosophisch-esoterische Perpektive die menschenfreundlichere.
Erst mit dem Weltrat und dem damit verbundenen Abschluss der Epoche der "Aufklärung" ist auch die Naturwissenschaft endlich gut geworden (Ende gut, alles gut?) und ermöglicht die Realisierung der guten Ziele und ist dabei vielleicht etwas praktischer als die philosophischere Weltperspektive.
Eine vollständige Gleichheit der beiden Weltperspektiven ist wahrscheinlich nicht erreichbar, aber eine Zusammenarbeit der beiden kann ja vielleicht mehr bewirken als jede alleine.
Habe jetzt eine halbe Stunde versucht, aus Prof. Bendell schlau zu werden, was seine segensreiche Erkenntnis für die Menschheit sein könnte, wie er zu der anstehenden alles entscheidende Wende im Kurs der Menschheit beitragen könnte bzw. beigetragen haben könnte. Bitte um Hilfe diesbezüglich.
Sorry, falls es vergeblicher Zeitaufwand war. Bendell öffnet den akademischen Diskurs für die Möglichkeit, dass es ok und produktiv sein kann, zu akzeptieren, dass es womöglich/wahrscheinlich zu spät ist, einen klimainduzierten sozioökonomischen globalen Kolapps zu verhindern. Nach dem Loslassen der emotionalen Abwehr/Vermeidung und dem Durcharbeiten der Verzweiflung, Angst und Trauer entsteht eine neue Grundlage, sinnvolle Maßnahmen zu erarbeiten. Viele Klimaforscher kämpfen ja derzeit so lange gegen die Verzweiflung an, wie es eben geht, bis sie zusammenbrechen. Wie brauchen hingegen eine Psychologie des freiwilligen Loslassens unserer gewohnten Lebenswelt. Das kann unsere Veränderungsfähigkeit vervielfachen. https://www.bloomberg.com/news/articles/...nd-of-the-world